Erlebnisse:

Ein besonderes zusätzliches Erlebnis für mich ist eine Elefantenführung durch die Pfleger. Man erfährt sehr viel zu, um und über die Elefanten. Sei es über die Stuttgarter Elefanten oder auch über die Unterschiede beider Spezien, sprich asiatischer oder afrikanischer Elefanten. Es wird über den Tagesablauf der Elefanten und Pfleger berichtet, aber auch über die Beschäftigungstherapien der Elefanten. Ebenso werden gerne von den Pflegern Anekdoten über die Elefanten erzählt. Höhepunkt ein jeder Führung ist das füttern, anfassen und streicheln der Elefanten. Das ganz Nah sein an den Elefanten ist einfach ein sehr schönes Erlebnis. Elefanten fühlen sich herrlich warm aber auch rauh an. Bei den Führungen werden zumeist Äpfel und Karotten verfüttert, also ihre Leibspeise, weshalb sie sehr gerne solche Führungen haben. Ich konnte bis jetzt an vielen Führungen teilnehmen aber keine gleicht der anderen. Es kommt auch mit auf den Pfleger an, der sie abhält. Derzeit machen solche Führungen Herr Volker Scholl Revierleiter oder sein Stellvertreter Volker Kruschenski. So in der Nähe der Elefanten kann man so manches an ihnen entdecken, was einem sonst verborgen bleibt. So zum Beispiel:

Pama:
Morgens, es war im Frühling 2006 haben mein Mann und ich bei den Elefanten vor der Anlage gefrühstückt, als eine kleine Gruppe junger Enten vorbei kamen. Nichts ahnend was wir damit anstellten, fütterten wir die Enten mit einer Brezel. Plötzlich und aus heiterem Himmel startet Pama gegen uns und die Enten einen Scheinangriff......die Ohren aufgestellt, quietschte sie und bewarf uns und die Enten mit Sand. Bis wir richtig wussten was geschah, standen wir voller Sand da und schauten erstmal recht dumm aus der Wäsche. Leider wiederholte Pama dies so lange bis die Enten endlich weg waren. Im Nachhinein habe ich dann von einem Pfleger erfahren, dass Pama in dem Moment nicht uns, sondern die Enten verjagen wollte. Bis zu diesem Zeitpunkt war mir nicht bewusst, dass Elefanten vor allem was kleiner und flinker ist als sie Angst haben.

Wo steckt Vilja?

03.10.2006:

Fragten sich eines morgens die Elefanten auf der Aussenanlage. Vilja hatte zu dieser Zeit eine Nagelbettentzündung und musste erstmal im Elefantenhaus versorgt werden, bevor auch sie auf die Aussenanlage durfte.Draußen grollten die Elefanten wie verrückt. Zella trompetete, Pama quietschte und alle waren in heller Aufregung. Die ganze Herde rannte durch die kleine Anlage, als sei der Leibhaftige hinter ihnen her. Ich habe dieses Verhalten das erstmal bei den Elefanten beobachtet und war doch sehr erstaunt, weil ich nicht wusste was los war. Bisdahin dachte ich immer das die Stuttgarter Elefanten können keinen Ton von sich geben. An diesem Morgen wurde ich eines besseren belehrt. In der Zwischenzeit ist mein Mann ins Haus gegangen um nachzusehen wo Vilja ist. Sie stand Seelen ruhig im Haus und lies sich behandeln, während draußen die Herde immer noch hin und her rannte. Nun, ich stand als einzigste draußen im Regen vor der Anlage und beobachtet diese Schauspiel. Als mein Mann wieder rauskam, und mir sagte was Sache ist, trauten wir unseren Augen nicht. Molly, die zuvor uns noch anschaute, drehte sich um nahm einen Rüssel voll Wasser und spritze das ganze Wasser zu uns. Gott sei Dank hatten wir einen Regenschirm und konnten somit das meiste Wasser abfangen. Sie startet noch mehrmals Scheinangriffe in unsere Richtung. Dann endlich kam Vilja aus dem Haus auf die Aussenanlage und schlagartig herrschte wieder Ruhe in der Herde. Die ganze Herde versuchte mit Vilja zu kommunizieren, was diese im Haus aber überhaupt nicht störte. Sie gab keinen Ton von sich. Ich hatte später noch die Gelegenheit dies mit einem der Pfleger zu besprechen und wir kamen über ein, dass dieses Verhalten auftreten wird, sollte Vilja mal nicht mehr da sein. Die ganze Herde war sehr besorgt und das ein Elefant unter Umständen dann seine Angst und Besorgnis in Wasserspritzen und Scheinangriffe ausdrückt ist auch völlig normal. Dieses Erlebnis hat mir schwer zu denken gegeben auch in Hinsicht auf das Ableben eines der Elefanten. Man kann sich dadurch sehr gut vorstellen, welches Chaos so was dann in einer intakten Elefantenherde verursacht. Hoffen wir, dass diese Herde noch lange so zusammen leben kann.


Im Elefantenhaus:

Wir kommen morgens in der Regel immer zuerst zu den Elefanten schon alleine, weil ich sehen muss wie es Vilja, die mir auch sehr ans Herzen gewachsen ist, und den anderen geht. Oftmals begrüßt sie mich indem sie mir ihren Rüssel zustreckt, wahrscheinlich auch einwenig in der Hoffnung, dass ich was leckeres für sie habe. Eigentlich sieht sie mittlerweile äußerst schlecht, daher vermute ich das sie mich inzwischen schon riechen kann, den ihr Rüssel kommt gleich in meine Richtung, wenn ich vor ihr stehe. Mein Mann versuchte das einst auch bei Molly. Er beugte sich über die Betonmauer und streckte Molly seine Hand entgegen. Ich schaute Molly an und sagte zu ihm, das er es lassen soll.....Molly streckte ihren Kopf über das Seil, stellte die Ohren auf und streckte ihren Rüssel in Richtung Hand von meinem Mann. Plötzlich holte sie leicht aus und gab ihm einen nicht ganz leichten Klapps auf den Handrücken. Mein Mann erschrak und ging gleich darauf zurück und schaute mich fragend an. Ich erklärte ihm, dass man Molly solche Aktionen schon an den Augen ansehen kann. Sie war an dem Tag einfach nicht gut drauf.

Molly und ihr Schlafanfall:

Bei schönem Wetter überkommt Molly Mittags immer der Schlaf. Ich konnte beobachten wie sie da stand und döste. Irgendwann wurde das zu ungemütlich und sie legte sich hin.

Pama überwachte Ihren Schlaf. Doch nach einiger Zeit wurde ihr das vermutlich zu doof. Sie griff nach Mollys Schwanz und steckte ihn sich ins Maul....das ging eine Weile gut bis Molly dann doch lieber aufstand.

Witzig solche Beobachtungen zu machen.

Mal wieder auf der Aussenanlage. Vilja war wieder zur Behandlung im Haus. Es herrschte wieder große Unruhe in der Herde. Molly grollte und Pama quischte wieder vor sich hin. Alle standen mit aufgestellten Ohren da. Zella machte ihrem Frust Luft, indem sie den Traktorenreifen attakiert und den Holzstamm. Als Vilja wieder aus dem Haus kam, gingen alle erstmal zu ihr und berüsselten sie ausgiebig.

30.01.2008:

Die Herde ist zur Zeit nicht wirklich ruhig untereinander. ich konnte beobachten wie Zella im Haus ständige Kopfstösse gegen Pama machte. Diese wehrte sich aber nicht, sondern drehte Zella immerzu den Hintern entgegen. Normalerweiße bedeutet dies Unterwerfung. ich bin gespannt wie lange diese Spannung unter den beiden noch anhält. Am Nachmittag war wieder eine private Führung zu sehen. Es wurde auch wieder gefüttert, also denke ich das die Tiere dazu schon ruhiger sind als vergangenes Wochenende, nach dem Sturz von Vilja in den Graben.

09.02.2008:

Die Herde ist immer noch sehr unruhig, was sicherlich auf der tatsache beruht, dass sie spüren, dass es Vilja schlecht geht. Seit ihrem Surtz geht sie nicht mehr gerne auf die Aussenanlage. Dennoch beginnt so langsam der Abnabelungsprozess mit Vilja. Während der Führung durften wir auch ganz kurz zu Vilja ins Haus. Sie braucht sehr viel Ruhe. Die drei anderen, wurden draussen noch von den Besuchern gefüttert. Ich habe aber beobachtet wie Molly, die sehr sensibel ist, auf diese Veränderung, dass Vilja mehr im Haus ist reagiert. Sie wirft mit Sachen, ist eher sehr unruhig. Zella steht viel vor dem Eingang ins Haus, der meistens geschlossen ist. Sie webt und grollt vor sich hin. Einzig Pama scheint es weniger auszumachen als den beiden anderen.

22.03.2008:

Nach langer Zeit scheint mir die Herde etwas ruhiger geworden zu sein. In letzter Zeit hatten Zella und Pama immer wieder kleinere Kämpfe. Zella machte immer öfters Angriffe durch Kopfstösse gegen Pama. Derzeit ist PAMA die rangniedrigste, was aber nicht so auffällt, da sie ja die beste Freundin von Molly ist.

05.04.2008:

Beim morgentlichen Frühstück steht derzeit Molly immer bei Pama in der Box, damit Vilja in Ruhe ihr Frühstück essen kann. Dabei fiel mir aber auf, dass Zella an der äußeren Wand ihrer Box stand. Nach einiger Zeit wusste ich auch warum. Molly schubste Zella ständig und sobald diese sich bewegte in die Richtung von Molly, bekam sie wieder Kopfstösse von Molly meistens auf das Hinterteil ab. So ein Verhalten von Molly kannte ich bislang noch nicht. Gut zur Zeit ist Zella eigentlich nicht die Rangniedrigste und es kommt öfters zwischen ihr und Pama zum Streit, aber da hatte sich Molly in der Regel eigentlich rausgehalten. Es bleibt abzuwarten wie es sich weiter entwickelt.

© 2005-2009 by H. Klabunde/Rutesheim/Germany