14.03.2008:

WWF: 70 Prozent mehr Nashörner in Afrika
Population auf 18.500 Tiere angewachsen. Eines der erfolgreichsten WWF-Schutzprojekte. 


Die Zahl der afrikanischen Nashörner ist seit dem Start des WWF-Schutzprogramms 1997 von damals gut 11.000 auf heute 18.500 Tiere angestiegen. „Das ist eines der erfolgreichsten Artenschutzprojekte der Welt“, freut sich WWF-Experte Stefan Ziegler. Über Jahrzehnte waren die Tiere wegen ihres wertvollen Hornes gnadenlos gejagt worden. Zudem verloren sie mehr und mehr Lebensraum. So wurden die Bestände immer stärker dezimiert. „Diesen Trend konnten wir zusammen mit zahlreichen Partnerorganisationen durch Umsiedlungen von Nashörnern, verbesserten Schutz sowie Aufklärungskampagnen umkehren“, erläutert Ziegler. Jahr für Jahr wachsen die Bestände um vier bis sieben Prozent.

Man unterscheidet zwei afrikanische Nashornarten. Die Zahl der Spitzmaulnashörner ist seit Mitte der 1990er Jahre von 2.599 auf heute 4.000 angestiegen. Und der Bestand der Breitmaulnashörner hat sich von 8.466 auf 14.500 erholt. Diese galten vor rund einhundert Jahren so gut wie ausgestorben: Nur eine handvoll von ihnen hatte in Südafrika überlebt.

Trotz der Erfolge sieht der WWF noch keinen Grund zur Entwarnung. „Wir haben heute noch immer nur einen Bruchteil des ursprünglichen Nashornbestandes“, erläutert Ziegler. Der WWF werde deshalb seine Projekte konsequent fortsetzen. Anfang des 20. Jahrhunderts lebten 400.000 Spitzmaulnashörner auf dem Kontinent. Vor allem die gnadenlose Jagd brachte die Dickhäuter an den Rand des Aussterbens. In den 1960er und 70er Jahren blühte der Handel mit dem namensgebenden Horn der Tiere – große Mengen wurden in Asien als Medizin verkauft oder landeten im Jemen als Dolchgriffe . Seit 1977 untersagt das Washingtoner Artenschutzabkommen CITES den internationalen kommerziellen Handel mit Nashornprodukten.

Nach wie vor hält die Wilderei an. So berichtete der WWF erst im Januar von mindestens 67 getöteten Spitzmaulnashörnern in den Schutzgebieten Simbabwes. Grund sind politische Wirren, die Armut der Menschen und der enorm hohe Preis, der für das Horn auf asiatischen Schwarzmärkten erzielt wird. Dort zahlt man für das Horn mehr als für Gold.

Für einige der sechs bekannten Nashorn-Unterarten in Afrika kommt jede Hilfe zu spät. So gilt das westliche Spitzmaulnashorn seit fünf Jahren als ausgestorben. Und auch das nördliche Breitmaulnashorn steht mit vermutlich nur noch vier lebenden Exemplaren vor dem Artentod.



http://www.wwf.de/presse/details/news/wwf_70_prozent_mehr_nashoerner_in_afrika/

15.01.2008:

Augsburger Zoo will Nashörner züchten

Von Eva Maria Knab, Augsburg

Der kleine Eisbär Knut aus dem Berliner Zoo war Kult und das neue Nürnberger Eisbärenbaby ist auf dem besten Weg, Kult zu werden. Da will der Augsburger Zoo nicht abseits stehen. Er schmiedet ebenfalls spektakuläre Pläne in der Tierzucht. Heuer wird eine neue Herde von Nashörnern aufgebaut. Die Aussicht auf kleine Rhinobabys lässt Direktorin Barbara Jantschke schon jetzt das Herz warm werden.
Zuerst müssen aber die richtigen Muttertiere her. Sie sollen jung genug sein, um Nachwuchs bekommen zu können. Bis zum Sommer will der Zoo zwei Weibchen aus einem Schutzgebiet für Wildtiere in Südafrika kaufen - eine teure Angelegenheit. Denn die beiden Breitmaulnashörner werden inklusive Transport weit über 70 000 Euro kosten.

Diese Ausgaben kann der Zoo nicht alleine aufbringen. Deshalb beginnt die Suche nach Geldgebern. Ab Februar läuft eine große Spendenaktion unter dem Titel "Rhino-Parade". Der Zoo will bis zu 200 große Nashörner aus Kunststoff zum Bemalen an Sponsoren aus Wirtschaft und Gesellschaft verkaufen, das Stück für 2500 Euro.

Jantschke ist zuversichtlich, ausreichend Geld für den Ankauf zu bekommen. "Nashörner sind äußerst beliebte Tiere", sagt sie, "bei Safaris gehören sie zu den fünf Arten von Großtieren, die jeder Tourist unbedingt fotografiert haben will." Die Pläne mit der neuen Nashornherde stoßen auch schon auf Interesse bei Medien. Das Bayerische Fernsehen plant einen Film über den Transport der Weibchen von Südafrika nach Augsburg, der per Flugzeug und Lkw laufen wird. "Über eine Drehgenehmigung in Südafrika wird gerade verhandelt", sagt Jantschke.

Öffentliche Aufmerksamkeit soll auch die Rhino-Parade bringen. Wenn alles klappt, werden sich die bemalten Sponsoren-Nashörner im April auf dem Rathausplatz ein Stelldichein geben. Danach plant die Zoodirektorin eine Wanderung der bunten Rhinos durchs Stadtgebiet und die Umlandgemeinden.

Die Nashornhaltung in Augsburg hat Tradition. Lange Zeit lebten dort Abu und Toto, die ältesten Rhinozerosse der Welt. 2006 und 2007 starben die beiden Oldies kurz nacheinander. Nachwuchs gab es bisher nicht.

Ab Sommer wird der Zoo aber mit einem neuen Nashornhaus und einer jungen Herde optimale Bedingungen für die Zucht haben. Einen passenden Nashornbullen will Jantschke aus einem europäischen Zoo beschaffen. Dann kann Augsburg wohl bald mit netten Rhinobabys rechnen.

http://www.augsburger-allgemeine.de/Home/Lokales/Landsberg/Uebersicht/Artikel,Augsburger-Zoo-will-Nashoerner-zuechten_arid,1151813_regid,2_puid,2_pageid,4500.html

10.01.08: Alarmierender Anstieg der Nashorn-Wilderei

Im politisch instabilen Simbabwe wird Wilderei zur wichtigen Einnahmequelle. WWF verstärkt seine Schutzbemühungen
Frankfurt - In den Schutzgebieten des afrikanischen Staates Simbabwe werden immer mehr bedrohte Spitzmaulnashörner von Wilderern erschossen. Besonders im Südosten hat das illegale Töten seit dem Jahr 2000 rasant zugenommen. „Vorher war Nashorn-Wilderei in Simbabwe kaum ein Problem, aber seit die Bevölkerung sich in Schutzgebieten ansiedeln darf, sind landesweit mindestens 67 Tiere gewildert worden“, sagt WWF-Expertin Vera Reifenstein. Hinzu kämen allein im Lowveld-Schutzgebiet 66 Nashörner, die mit Fallen gefangen und dabei zum Teil schwer verletzt worden seien. „Die Wirtschaft Simbabwes liegt am Boden, die Versorgungslage ist katastrophal“, so Reifenstein. „Die Verlockung ist groß, sich an Nashörnern zu vergreifen.“ Auf den Schwarzmärkten Asiens, wo pulverisiertes Nasenhorn hauptsächlich nachgefragt wird, zahlt man mittlerweile für das Horn mehr als für Gold. Der Bestand der Spitzmaulnashörner wird auf weltweit höchstens 3.700 geschätzt.

Eigentlich verfolgen die Schutzgebiete in Simbabwe ein innovatives Konzept: Sie stehen unter kommunaler Selbstverwaltung. Die lokale Bevölkerung bildet Gruppen, die eigenständig die Verantwortung für ein Gebiet und seine Ressourcen tragen. So teilen sie die Güter gemeinschaftlich, sind aber auch für deren Erhalt zuständig. „Dadurch ist die soziale Kontrolle erheblich und Tiere und Pflanzen haben gute Chancen, weil sich die Menschen vor Ort mit ihrem Gebiet identifizieren“, so WWF-Expertin Reifenstein. In der derzeitigen Situation Simbabwes sei es damit jedoch nicht getan.

Deshalb hat der WWF sein Engagement im Lowveld-Schutzgebiet verstärkt, in dem ein Zehntel der Weltpopulation lebt. Die Nashörner werden durch Sender und Spurenleser beobachtet. Der WWF hat außerdem einige Tiere in sicherere Gegenden gebracht und besonders gefährdeten Exemplaren vorsichtshalber das Horn abgenommen, damit sie für Wilderer wertlos sind. „Außerdem haben wir Eingreiftruppen gebildet, klären die Menschen auf und helfen, wildtierfreundliche Alternativen für die Landnutzung zu entwickeln“, sagt Vera Reifenstein.

Trotz der Wilderei sei es so gelungen, dass die Population in Lowveld wächst: um bis zu zehn Prozent pro Jahr. „Das sind Rekordwerte“, freut sich WWF-Expertin Reifenstein. „Sie zeigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Wir dürfen allerdings in unseren Anstrengungen nicht nachlassen, sonst gewinnen die Wilderer die Oberhand.“

http://www.wwf.de/presse/details/news/alarmierender_anstieg_der_nashorn_wilderei/


06.01.2008:

Ein Spitzmaulnashörnchen wird im Erfurter Zoo geboren!

14.11.2007:

Zoo Leipzig. Im Jahr 2006 startete die europäische Dachorganisation der Zoos, EAZA (European Association of zoos and Aquaria), in der der Zoo Leipzig als Mitglied fungiert, eine große Kampagne zum Schutz der letzten wildlebenden Nashörner. Nur noch fünf Nashornarten existieren in Afrika und Asien, die alle in ihrem Überleben bedroht sind. Neben der Information und Sensibilisierung der Zoobesucher über das Problem war ein wichtiges Ziel, 13 konkrete Schutzprojekte in den Heimatländern der Tiere finanziell zu unterstützen.

Dabei geht es u.a. um Rangerkontrollen, Forschung, Aufklärung der Bevölkerung und die Umsiedlung von Nashörnern aus übervölkerten Schutzgebieten in andere Nationalparks.
Der Zoo Leipzig führte die Kampagne in einem eigens aufgestellten und afrikatypisch dekorierten Container auch nach deren offiziellem Ende 2006 noch weiter und schloss die Ausstellung am Dienstag ab. Insgesamt konnten fast 40.000 Euro an Spenden gesammelt werden. Ein Teil davon durch den Verkauf von speziellen Nashorn-Souvenirs, ein anderer durch die Summe aus einem Vermächtnis an den Zoo zugunsten des Artenschutzes. Mit dieser Spendensumme war der Zoo Leipzig unter den über 130 teilnehmenden Zoos einer der erfolgreichsten Spendensammler. Im Jahr 2008 wird sich der Zoo an der dann beginnenden weltweiten Amphibienkampagne „Year of the frog 2008“ beteiligen und hofft wieder auf zahlreiche Spender zugunsten der Artenschutzprojekte.

http://www.lizzy-online.de/modules.php?op=modload&name=News&file=article&sid=10433&mode=thread&order=0&thold=0&POSTNUKESID=754f710a4cd555c411a76df4f3764180

13.11.2007:

EAZA Rhino-Kampagne erfolgreich beendet. Zoo Leipzig sammelte fast 40.000.- € an Spenden

Im Jahr 2006 startete die europäische Dachorganisation der Zoos, EAZA (European Association of zoos and Aquaria), in der der Zoo Leipzig als Mitglied fungiert, eine große Kampagne zum Schutz der letzten wildlebenden Nashörner.

Nur noch fünf Nashornarten existieren in Afrika und Asien, die alle in ihrem Überleben bedroht sind. Neben der Information und Sensibilisierung der Zoobesucher über das Problem war ein wichtiges Ziel, 13 konkrete Schutzprojekte in den Heimatländern der Tiere finanziell zu unterstützen. Dabei geht es u.a. um Rangerkontrollen, Forschung, Aufklärung der Bevölkerung und die Umsiedlung von Nashörnern aus übervölkerten Schutzgebieten in andere Nationalparks.

Der Zoo Leipzig führte die Kampagne in einem eigens aufgestellten und afrikatypisch dekorierten Container auch nach deren offiziellem Ende 2006 noch weiter und schließt die Ausstellung heute ab.

Insgesamt konnten fast 40.000.- € an Spenden gesammelt werden. Ein Teil davon durch den Verkauf von speziellen Nashorn-Souvenirs, ein anderer durch die Summe aus einem Vermächtnis an den Zoo zugunsten des Artenschutzes. Mit dieser Spendensumme war der Zoo Leipzig unter den über 130 teilnehmenden Zoos einer der erfolgreichsten Spendensammler.

Im Jahr 2008 wird sich der Zoo an der dann beginnenden weltweiten Amphibienkampagne „Year of the frog 2008“ beteiligen und hofft wieder auf zahlreiche Spender zugunsten der Artenschutzprojekte.


01.06.2007:

Thüringer Zoopark Erfurt, 30.05.2007
Nashornkampagne des Zooparks wird mit EAZA Award geehrt
Im Rahmen der europaweiten Kampagne zum Schutz der Nashörner hat auch der Thüringer Zoopark Erfurt seinen Beitrag geleistet. Es wurden hier bisher fast 2500 Euro gesammelt. Grund genug für die Europäische Zoovereinigung EAZA nun dem Zoopark die Bronze-Urkunde zu verleihen. Von den gesammelten Geldern werden Schutzprojekte für Nashörner in aller Welt finanziert. Als eine der erfolgreichsten Nashornzuchtstätten in Europa ist der Zoopark dem Nashornschutz sehr verbunden. Die Teilnahme an der Nashornkampagne war damit ein „Muss“. Ob beim Nashornfest, zum Zooparkfest, bei der Taufe des kleinen Nashörnchens „Tuli“ und zu vielen weiteren Veranstaltungen wurden am Infostand Souvenirs und Nashornartikel verkauft. T-Shirts, Schnitzereien und der Ersttagsbrief mit Nashornsonderstempel fanden reißenden Absatz. Vom Erlös der Aktionen des Zooparks werden drei ausgesuchte, afrikanische Projekte profitieren.

Quelle: Zoopresseschau

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"Save the Rhino" Kurator Nick Tims besuchte kürzlich
das Hluhluwe/ Imfolozi Wildschutzgebiet in Süd-Afrika.
Hier sein Bericht:

http://www.zoo-osnabrueck.de/pics/medien/1_1157459472/Hluhluwe_Wild.pdf

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Der Tiergarten Schönbrunn hat im Rahmen dieser Kampagne in Ausstellungen und durch Veröffentlichungen viel Wissen über die weltweit bedrohten Nashörner vermitteln können – und er hat Spenden gesammelt: 12.000 Euro.

Schönbrunn gehört damit zu jenen europäischen Zoos, die beim Spendensammeln besonderen Erfolg hatten und erhält dafür von der EAZA ein Zertifikat in Gold. Das Geld stammt von Besuchern und Freunden des Tiergartens – aus Spendenboxen, die bei Veranstaltungen aufgestellt wurden, aus dem Münztrichter im Katzenhaus, aus dem Verkauf von Nashorn-Bleistiften, von Erlagscheinen, die Zeitschriften beigelegt wurden und aus Zuwendungen, die beim Patenschaftstag und auf Reisen des Vereins der Freunde gesammelt wurden.

Mit dem durch die gesamte Kampagne erwirtschafteten Mitteln (€ 516.000) werden 13 Schutz- und Forschungsprojekte in neun verschiedenen asiatischen und afrikanischen Ländern unterstützt. Die in Wien gesammelten Spenden in der Höhe von € 12.000 werden Panzernashorn-Projekten in Indien zur Verfügung gestellt.

Der Tiergarten Schönbrunn trug zu dieser Initiative der Europäischen Zoos mit einer Sonderausstellung bei, die auch in den anderen Zoos der österreichischen Zoo-Organisation OZO zu sehen war. Darüber hinaus wurde das Material allen interessierten EAZA-Zoos in digitaler Form (deutsch und/oder englisch) zur Verfügung gestellt. Unter anderem Zoos aus Dänemark, Deutschland, Holland, Frankreich, England, Indien, Sri Lanka und den USA.

Die beiden wichtigsten Ziele der bis September 2006 dauernden Aktion: öffentliche Aufmerksamkeit und finanzielle Unterstützung für den Schutz der Nashörner und ihrer Lebensräume.

Die Europäischen Zoos wurden bei dieser Kampagne durch die britische Artenschutzorganisation Save the Rhino International (SRI) unterstützt, die unter anderem darauf Wert legt, sich mit der kritischen Situation der Bestände pragmatisch auseinanderzusetzen und im Projektmanagement Gefühle aus dem Spiel zu lassen.
Die von einem Team des Wiener Tiergartens (Zoopädagogische Abt.) gestaltete Poster-Ausstellung war im Katzenhaus zu sehen. Sie informierte über die Gefährdung und Bedrohung der fünf Nashornarten und über die zahlreichen Schutzprojekte. Ein weiterer Schwerpunkt war die Biologie der Tiere, ihre Fähigkeiten und Leistungen
http://www.zoovienna.at/eaza_rhino.html

Bericht aus 2006 unter:

http://translate.google.com/translate?hl=de&sl=en&u=http://www.eaza.net/rhino/shop.html&sa=X&oi=translate&resnum=1&ct=result&prev=/search%3Fq%3DEAZA%2BRhino%26hl%3Dde%26lr%3D%26sa%3DG

Zoo Zürich:

Ein neues Horn im Stall - dynamischer Bestand der Spitzmaulnashörner im Zoo Zürich
Seit 1949 pflegt der Zoo Zürich Spitzmaulnashörner in seinem Bestand. Der Name dieser in Afrika beheimateten Art bezieht sich auf deren spitz ausgezogene, fingerartige und sehr bewegliche Oberlippe. Damit nehmen diese Tiere sehr selektiv ihre vorwiegend aus Laub und Zweigen bestehende Nahrung auf. Der lateinische Name ist Diceros bicornis: Dies bedeutet sowohl auf Griechisch (diceros) wie auf Lateinisch (bicornis) ‚zwei Hörner’. Auch der Bestand der Spitzmaulnashörner hat eine massive Reduktion erfahren. Der 1960 noch auf rund 100'000 Tiere geschätzte Weltbestand sank auf unter 2000 und hat sich bis heute wieder auf etwas über 3600 Tiere erholt. Die meisten dieser Tiere leben heute intensiv bewacht in Reservaten und privaten Schutzgebieten in 12 afrikanischen Ländern, 277 (Stand Anfang 2005) in Zoologischen Gärten. Das in seinem Bestand bedrohte Spitzmaulnashorn ist von der internationalen Zoogemeinschaft als Symbol für koordinierte Zuchtprogramme bedrohter Tierarten (z.B. EEP in Europa) gewählt worden. Zwischen 1970 und 1995 sind acht Spitzmaulnashörner in Zürich geboren worden.

Die Eltern dieses Zuchterfolges sind mit Ausnahme der 34jährigen Nashornkuh SABI inzwischen verstorben. Zur Fortsetzung der Zucht in Zürich geblieben ist das hier letztgeborene Junge, WANDA. Und als Zuchtbulle vorgesehen war der 1998 aus Chester importieret PARKY. Dieser starb jedoch überraschend vergangenen Dezember, ohne sich in Zürich erfolgreich fortgepflanzt zu haben.

Ein ‚Familienzuzug’ erfolgte Mitte 2004 im wahrsten Sinne des Wortes mit der Ankunft von SAMIRA. SAMIRA wurde im Zoo von Hannover geboren, ihre Grosseltern väterlicherseits sind Zürcher, WANDA ist ihre Tante. Das geht so: WANDAs 1984 geborener (Halb)Bruder KIFARU I lebt seit 1987 in Hannover. Die 2001 geborene SAMIRA kommt nun in die Geschlechtsreife, sie soll mit WANDA zusammen den neuen und verjüngten Zuchtstock bilden. Was jetzt noch fehlt, ist ein geeigneter Zuchtbulle. Da das Europäische Erhaltungszuchtprogramm (EEP) für Spitzmaulnashörner etwas knapp mit Männchen dotiert ist, kann das Finden eines geeigneten Zuchtbullen etwas dauern.

Gemeinsam den Nashörnern eine Überlebenschance geben - die Nashorn-Kampagne der europäischen Zoos (EAZA)
Ihre nunmehr 5. Kampagne widmet die EAZA, die europäische Zoo- und Aquariumsvereinigung, dem Schutz der Nashörner – Save the Rhinos. Und die Nashörner brauchen unsere Unterstützung: Vier der fünf Nashornarten werden in den Roten Listen der IUCN (World Conservation Union) als stark gefährdet (critically endangered), eine als gefährdet (vulnerable) eingestuft. Diese kritische Bestandessituation verdanken die Nashörner dem Menschen: Wilderei, Lebensraumverkleinerung und –Zerstörung sowie kriegerisch ausgetragene politische Konflikte fordern ihren Tribut. So sind es auch die Menschen, die die Situation der Nashörner nachhaltig verbessern können.

Die EAZA Rhino Campaign 2005/6 will informieren, auf die Situation der Nashörner aufmerksam machen und finanzielle Mittel zur Unterstützung von in situ (‚vor Ort’) Schutzprojekten sammeln. Aus 53 eingereichten Projekten wurden deren 13 für die Kampagne ausgewählt. Kriterien waren dabei der Beitrag des Projektes zum Populationswachstum, die Verknüpfung mit lokalen oder staatlichen Projekten im Rahmen einer nationalen Schutzstrategie, die Nachhaltigkeit und der Modellcharakter.

Der Zoo Zürich beteiligt sich aktiv an dieser Kampagne und möchte mit Unterstützung seiner Besucher natürlich einen möglichst grossen Beitrag an das angestrebte Sammelergebnis von € 350'000.- leisten. Dazu wurde u.a. der Comic ‚Drei Nashörner in Afrika’ hergestellt, in welchem – mit happy end – die Gefährdung der Nashörner und entsprechende Schutzbemühungen thematisiert werden. Da die Produktion dieses Comics von der ZKB grosszügig unterstützt wurde, kommt der gesamte Verkaufserlös der Kampagne zugute.

Der Zoo Zürich möchte mit seinem Beitrag insbesondere Projekte zu Gunsten der Spitzmaulnashörner unterstützen. Es geht dabei um die Beschaffung von Ausrüstungsmaterial für Ranger, die die Nashörner überwachen, um Umwelterziehung bei der lokalen Bevölkerung, um Gerätschaften für Umsiedlungsaktionen sowie um Massnahmen zur Bekämpfung des illegalen Handels mit Hörnern. Der Zoo Zürich hat bereits im Rahmen seiner Naturschutzaktivitäten Schutzprojekte für Nashörner unterstützt mit Beiträgen an das private Schutzgebiet Lewa Downs (Kenia; Informations- und Ausrüstungsmaterial) sowie an Umsiedlungsaktionen in Kenia.

Der Comic ‚Drei Nashörner in Afrika’ kann zum Preis von Fr. 5.- an der Zoo-Kasse erworben oder über zoo@zoo.ch bestellt (zzgl. Porto) werden.

http://www.zoo.ch/index.php?id=581&uid=155&type=0






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